GENO eG – Beißen die Letzten die Hunde oder handelt es sich um ein Perpetuum Mobile?

GenoWohnBau GmbH & Co. KG Nach der Meinung der Rechtsanwälte Pforr nicht ohne Risiko: Beißen die Letzten die Hunde oder handelt es sich um ein Perpetuum Mobile? Man weiß es nicht genau.

Was ist das für ein Unternehmen, wann wurde es gegründet?

Sitz des Unternehmens ist Ludwigsburg.

Persönlich haftender Gesellschafter ist die Genotec Wohnbau GmbH, Ludwigsburg

Die Firma wurde am 12.03.2012 gegründet und ins Handelsregister eingetragen

Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung, Renovierung und Sanierung von Wohnimmobilien sowie der Handel mit Baustoffen.

Nach Angaben des Unternehmens wird eine Partnerschaft geboten, bei der eine persönliche Betreuung und Transparenz im Vordergrund stehe, untermalt mit dem Slogan: „Wir definieren Wohnen anders!“

Wie wird in die GenoWohnBau GmbH & Co. KG investiert?

Als Erstes müssen Interessenten Genossen werden. Dies erfolgt mit einer Einlage zwischen 10.000 und 40.000 Euro.

Dann heißt es warten, zwischen einem und mindestens sieben Jahren. Das Modell klappt wohl nur, wenn ständig neue Genossen Geld einzahlen, denn mit deren Einlagen soll eine Immobilie nach Wahl finanziert werden. Versprochen wird eine stabile Kaltmiete über 25 Jahre von 4,5 Prozent der Brutto-Investitionssumme pro Jahr. Sobald ein Interessent bzw. Genosse Mieter wird, muss er kräftig ansparen. Etwa ein Prozent des Kaufpreises müssen jedes Jahr auf ein Sparbuch fließen. Darüber hinaus muss noch einmal Geld muss in einen Zusatzsparplan gesteckt werden. Nach spätestens 25 Jahren soll das Objekt dem Mieter gehören – wenn er es geschafft wird, die nötige Summe aufzubringen und ausreichend Genossen mitspielen.

Die Rechtsanwälte Pforr und Kollegen sind der Meinung: Intransparent und recht riskant.

Unwohl fühlen sich die Rechtsanwälte bei dem Gedanken, dass das System nur funktioniert soweit und solange neue Genossen zur Gesellschaft dazu stoßen. Das erinnert an die vielen Schneeballsysteme, die im Graumarktbereich sich tummeln.

Niemand will hier etwas unterstellen, aber eine Frage bleibt: Wie funktioniert das System weiter, wenn niemand neues mehr investiert. Es ist bekannt, dass der Wohnungs- und Hausbaumarkt schwankt. Von einem zum anderen Jahr kann es passieren, dass weniger gebaut wird. Weniger Bautätigkeit würde bedeuten, weniger genossen. Weniger Genossen, weniger neues Geld und weniger Geld gefährdet die Interessen der Genossen. Hier müsste man mehr Transparenz zeigen und genauer erklären, wie das System funktionieren soll. Auch das Betreiben einer eigenen Vertriebsgesellschaft (recht kostenaufwendig) beeinträchtigt das System nicht unerheblich.

Die Wirtschaftlichkeit dieses Unternehmens erschließt sich der Kanzlei nicht. Insbesondere vor dem Hintergrund der kritischen Stimmen (vgl. Artikel auf die Bewertung https://www.diebewertung.de/geno-wohnbaugenossenschaft-eg-neue-gesichter-braucht-die-genossenschaft/ und https://www.diebewertung.de/geno-wohnbaugenossenschaft-gedanken-eines-einstmals-ueberzeugten-genossen/ ) kann derzeit keine Empfehlung zum Kauf gegeben werden und man hat den Eindruck, das bei dieser Form des „Mietkaufs“ den letzten die Hunde beißen könnten.

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